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Die Wanderstöcke

Die Wanderstöcke Oft belächelt: Doch das bringen Wanderstöcke wirklich Manche machen Sprüche über die «Stockträger» auf Bergtouren. Doch Wanderstöcke bringen viele Vorteile – wenn man sie korrekt einsetzt. Und im richtigen Moment im Rucksack verstaut. Von Marcel Zulauf Das typische Klick-Klack hört man schon von weitem. Da ist jemand mit Wanderstöcken unterwegs. Wurden Wanderer mit ihren Stöcken früher noch belächelt, gehören Wanderstöcke heute für sehr viele Berggänger fix zur Ausrüstung. Die Vorteile liegen dabei sprichwörtlich in der Hand der Wandernden: Denn sie bieten einerseits mehr Sicherheit in schwierigem Gelände. Andererseits entlasten sie Gelenke und Muskulatur.

Stöcke für den Auf- und Abstieg Doch das Wandern mit Stöcken muss geübt werden. «Es ist empfehlenswert, die Wanderung mit Wanderstöcken auf leichten Wegen ohne Sturz- und Rutschgefahr zu beginnen», sagt Pierre Mathey vom Schweizer Bergführerverband. Man müsse sich mit den Stöcken wohlfühlen, damit sie ein Hilfsmittel sein können, aber niemals ein Hindernis beim Gehen, so Mathey weiter. «Oft sieht man Wandernde, die mit den Wanderstöcken überfordert sind, weil die Koordination fehlt», beschreibt Bergführer Rolf Sägesser vom Schweizer Alpenclub (SAC) das Problem. Richtig eingesetzt, würden sie aber bei Auf- und Abstiegen Stabilität verleihen und Gelenke entlasten, sagt Sägesser. Er rät darum, die Stöcke situativ einzusetzen und sonst im Rucksack zu verstauen.

Auch mal auf Stöcke verzichten Ein Problem sei, dass das die Stöcke den Gleichgewichtssinn und die Koordination verschlechtern, sagt Pierre Mathey. Deshalb empfiehlt er, «auf leichten und flachen Wegen auf den Einsatz von Wanderstöcken zu verzichten, damit der Körper nicht verlernt, auch ohne Unterstützung sicher durch unebenes Terrain zu kommen.» Auch bei Passagen, bei denen die Hände zum Festhalten an Felsen, Ketten oder Leitern benutzt werden müssen, gehören die Stöcke in den Rucksack. Auf keinen Fall soll man sie einfach mit der Schlaufe am Handgelenk baumeln lassen.

Stöcke richtig einsetzen Bergführer Mathey hat konkrete Tipps für den Einsatz der Stöcke: «Bergauf verwendet man am besten den Doppelstockeinsatz.» Also beide Stöcke gleichzeitig vor sich aufsetzen und somit die Kraft von Armen und Schultern beim Aufstieg mitbenutzen. Moderne Wanderstöcke lassen sich in der Länge stufenlos einstellen. Darum die Stocklänge bergauf so verkürzen, dass es zu keinen Überdehnungen der Arme kommt. «Bei kürzeren Steilpassagen kann man auch die Stöcke unterhalb des Stockgriffes angreifen, ohne gleich den ganzen Stock zu verkürzen», sagt Mathey.

Entlastung für den ganzen Körper Der Sportarzt Urs Hefti hält in einem Fachartikel für den Schweizer Alpen-Club SAC fest: «Stöcke bringen eine Entlastung der Knie- und Hüftgelenke, und die wahrgenommene Anstrengung ist geringer.» Wie viel geringer die Belastung für Gelenke und Beine sei, sei offen. Der Wert liege irgendwo zwischen 12 und 15 Prozent. Am meisten würden Wanderstöcke beim Bergab gehen helfen. Neben der Entlastung für die Beine bringen Stöcke noch einen anderen Nutzen, wie Sportarzt Hefti betont: «Die meisten Studien halten fest, dass die Herzfrequenz und die Sauerstoffaufnahme mit Stöcken höher ist als ohne.» Da auch die Arme arbeiten, setzt man insgesamt mehr Kraft ein, ist tendenziell schneller unterwegs und verbrennt mehr Kalorien. «Stöcke bringen eine Entlastung der Knie- und Hüftgelenke, und die wahrgenommene Anstrengung ist geringer», sagt Sportarzt Urs Hefti. Den Nutzen von Wanderstöcken kennt Bergführer Mathey aus seinem Alltag: «Durch die Gewichtsübertragung über die Arme auf die Stöcke kommt es zu einer Entlastung der Knie, der Beinmuskulatur und der Wirbelsäule.» Vor allem bergab sei dies spürbar. Doch Mathey warnt: «Ein zu weites Vorlehnen beziehungsweise ein zu starkes Abstützen auf den Wanderstöcken kann fatale Folgen haben und zum Absturz führen.» Darum empfehlen einige Bergprofis auch, bei heiklen Abstiegen die Stockschlaufen nicht ums Handgelenk zu tragen, damit bei einem allfälligen Sturz die Hände frei bleiben, um den Fall aufzufangen.

Richtige Stocklänge einstellen Das Wichtigste ist auf jeden Fall die Stocklänge korrekt anzupassen. Das ist mit den modernen Teleskopstöcken stufenlos möglich. Die Grundregel ist, dass der Ellbogen immer einen rechten Winkel bildet.

Das heisst: Beim Aufstieg wird die Stocklänge verkürzt, beim Abstieg entsprechend verlängert. Gerade Bergab ist es zudem wichtig, nicht zu grosse Schritte zu machen, da dies die Kniegelenke belastet.

Stockwahl Die Auswahl an Teleskop und Faltstöcken ist riesig. Ob man Stöcke aus Carbon oder Aluminium wählt, ist eine Frage der Vorlieben und vor allem des Budgets, das man ausgeben will. Denn die Preisunterschiede sind enorm. Bei den Griffen bewähren sich Kork und Thermoschaum bei jedem Wetter. Wichtig ist, dass der Stock gut in der Hand liegt. Auf leichten, flachen Wegen sollte man auch mal auf die Wanderstöcke verzichten, denn diese verschlechtern den Gleichgewichtssinn. billigstes Modell!! höhenverstellbares fixe Länge Modell

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